Deisterdämon – Dornenherz

Die niedersächsische Ein-Mann-Armee Deisterdämon präsentiert mit „Dornenherz“ ihr zweites Album, und meine Vorfreude ist groß, da mich bereits das Debütalbum „Media Vita in Morte Sumus“ begeistern konnte. Musikalisch setzt Kveldulfur, nach wie vor der einzige Protagonist, seinen eingeschlagenen Weg fort und präsentiert rauen, harschen, aber auch melodischen Black Metal, der sich hauptsächlich im Hochgeschwindigkeitsbereich bewegt. „Dornenherz“ enthält insgesamt neun Songs mit einer Spieldauer von etwas mehr als 40 Minuten. Ein kleiner Wermutstropfen zu Beginn: „Dornenherz“ ist derzeit nur digital und als limitierte Tape-Version erhältlich, während es das geniale Debüt-Album auch als CD beim Nervengas Versand bezogen werden kann.

Musikalisch legt Kveldulfur gleich nach einem kurzen Intro mit „Zelot aus dem Deisterwald“ richtig los. Ein Stück, das problemlos in den 90er Jahren entstanden sein könnte. Die beiden folgenden Stücke „Teutsches Kind“ und „Dornenherz“ zeigen die Vielseitigkeit der Band und beeindrucken mit einer dichten Atmosphäre und einem dynamischen Gitarrenklang. Ich finde auch die präzisen Tempowechsel und die kraftvollen Vocals sehr stark. Das Debütalbum konnte bereits Akzente setzen, aber „Dornenherz“ übertrifft es bei weitem. Die Produktion ist druckvoll und die Stücke zeichnen sich durch ihre Dynamik und Vielseitigkeit aus. Wer schwedischen Black Metal aus den 90ern mag, wird in „Dornenherz“ ein starkes Gesamtwerk finden. Eine kleine Warnung für empfindliche Gemüter: Die deutschen Texte sind kontrovers und alles andere als mainstreamtauglich. Wer damit nicht umgehen kann, sollte einen Bogen um Deisterdämon machen. „Dornenherz“ ist ein Album, das seinen Charme erst nach einigen Durchläufen entfaltet. Kveldulfur zeigt einmal mehr, was für ein begnadeter Musiker er ist, und lässt darauf schließen, dass mit Deisterdämon in Zukunft zu rechnen sein dürfte. Mit dem letzten Song „Wenn Sie über den Deister gehen“ haut er für mich einen der stärksten Black-Metal-Songs überhaupt raus. Ein wunderbar rauer Gitarrenklang, gepaart mit groovenden Elementen, machen das Stück zu einem wahren Nackenbrecher.

Fazit: „Dornenherz“ ist ein wirklich starkes Album. Wer schwedischen Black Metal mag, sollte es in seine Sammlung aufnehmen. „Dornenherz“ ist eine nahezu perfekte Mischung aus Aggression und Melodik.

 

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