Schädelberg, die zweite Band von Christcrusher, seines Zeichen alleiniges Mitglied von Kirchenbrand, hatte ich bisher noch gar nicht wirklich auf dem Schirm und nur durch Zufall bin ich auf die Band gestoßen. „Misanthrophia“ heißt das erste Album und ja um es vorweg zu sagen, es ist kein Album, dass sich an die Massen richten wird, denn der BM Anteil ist hier sehr gering. Christcrusher bezeichnet den Stil selbst als Ambient BM und ich finde, das trifft es auch ganz gut. Auf „Misanthrophia“ befinden sich insgesamt 10 Stücke und die Spieldauer liegt bei 41 Minuten. Das Album ist über Terror Records als CD Version erschienen.
Schon wenige Augenblicke genügen, und die Spreu trennt sich Weizen. Musikalisch ist „Misanthrophia“ alles andere als reiner BM und richtet sich eher an musikalisch aufgeschlossene Hörer. Als Vergleich fällt mir hier sofort Eisregen ein, wobei das lyrische Konzept von Schädelberg ein völlig anderes ist als das der Thüringer. Die 10 Stücke gehen aufgrund ihrer leicht poppigen Struktur sofort ins Ohr. Der Einsatz von Klavierparts zeigt die musikalische Bandbreite von Christcrusher. Markant ist bei allen Stücken die Stimme von Christcrusher. Die Produktion ist druckvoll und auch die Aufmachung des Booklets ist sehr gut, zumal alle Texte abgedruckt sind. Jeder Song kann dabei mit spielerischen Nuancen überraschen und lädt zum mehrmaligen Hören ein. Einen Anspieltipp möchte ich jetzt nicht geben, denn das Album steht für sich als Gesamtwerk. Natürlich treten wieder die ganzen Hater aus ihrem Schatten hervor und versuchen sich mit stupiden Postings in den sozialen Netzwerken zu profilieren, die dürften aber Christcrusher sonst wo vorbei gehen. Wer musikalisch bereit ist auch mal andere Wege zu beschreiten findet in „Misanthrophia“ ein spielerisch außergewöhnliches Album. Das Album ist eine Abrechnung mit der Menschheit bzgl. Artensterben und Umweltzerstörung, ein lyrisches Konzept, welches im BM nicht alltäglich ist und so Schädelberg vom Einheitsbrei abhebt.
Fazit:
„Misanthrophia“ wird die Szene sicherlich spalten, denn das Album ist ein gefundenes Fressen für die Hater oder die „Tastaturkrieger“, wer jedoch musikalisch völlig unvoreingenommen ist, wird in „Misanthrophia“ ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Album finden. Das Werk ist als CD Version über Terror Records erhältlich.
Trackliste:
1. Misanthropia
2. Nihilist
3. Das große Artensterben
4. Die letzte Freiheit
5. Fauna
6. Irreversibel
7. Illusion Zivilisation
8. Das Letzte unserer Art
9. Lobgesang auf die Natur
10. Auf Wiedersehen
Lineup:
Christcrusher: Alle Instrumente & Vocals
Hörbeispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=gvVWSWidL0c
Bewertung: 5/6
Band: https://www.facebook.com/Schaedelberg
@ Mjöllnir 2019
Erstveröffentlichung der Tonträgerbesprechung erfolgte beim Black Info Telegram Kanal. Der Kanal des Black Circle HMC