MAYHEM – „Daemonic Rites“: Eine eindrucksvolle Live-Werkschau
MAYHEM, die Urväter des norwegischen Black Metal, haben mit ihren Frühwerken wie „Deathcrush„, „Live in Leipzig“ und „De Mysteriis Dom Sathanas“ Maßstäbe gesetzt, die im Genre bis heute gelten. Trotz zahlreicher Kontroversen und Skandale rund um die Band, darunter der Suizid ihres Sängers Per „Dead“ Yngve Ohlin und der Mord an Bandgründer Øystein „Euronymous“ Aarseth durch Varg Vikernes von BURZUM, haben sie die norwegische Black-Metal-Szene maßgeblich geprägt.
Mit ihrem neuen Livealbum „Daemonic Rites“ wollen MAYHEM ihr musikalisches Erbe auf beeindruckende Weise festhalten. Dieses Album bietet eine gelungene Mischung aus neuen und älteren Songs, die die Bandbreite ihres Schaffens eindrucksvoll demonstrieren.
Ein Einstieg mit neuen Klängen
Der Beginn von „Daemonic Rites“ ist geprägt von neueren Songs, darunter der kraftvolle Opener „Falsified And Hated“ von ihrem jüngsten Studioalbum „Daemon“. Es folgt mit „To Daimonion“ der einzige Vertreter des kontroversen Albums „Grand Declaration Of War“, der es auf diese Live-Werkschau geschafft hat.
Songs wie „Malum“ und „Bad Blood“ repräsentieren wiederum das aktuelle Studioalbum, und mit „My Death“ ist sogar ein Stück von „Chimera“ in der Setlist vertreten. In der ersten Hälfte des Albums konzentrieren sich MAYHEM somit auf neuere Songs und zeigen, dass sie nicht allein auf die großen Klassiker der Frühphase angewiesen sind.
Die Klassiker kommen nicht zu kurz
Die zweite Hälfte des Sets ist den Klassikern vorbehalten und startet mit der Band-Hymne „Freezing Moon“. Die Live-Version dieses Songs steht der Studioaufnahme in nichts nach. Hier zeigt sich erneut die herausragende Leistung von Frontmann Attila, der dem Song seinen eigenen, teuflischen Touch verleiht.
Es folgen drei weitere Klassiker aus „De Mysteriis Dom Sathanas„, bevor mit „Silvester Anfang“ und „Deathcrush“ die frühe Bandphase eingeläutet wird. Das Set endet schließlich mit „Pure Fucking Armagdeddon“, einem Stück, das die gesamte musikalische Bandgeschichte von MAYHEM repräsentiert.
Ein gelungenes Live-Best-Of
„Daemonic Rites“ ist eine eindrucksvolle Live-Werkschau, die den Spannungsbogen geschickt aufbaut, indem sie zuerst neue Songs präsentiert und sich dann immer weiter in die Vergangenheit der Band vorwagt. Der Sound ist druckvoll und beeindruckend, und Attila überzeugt einmal mehr mit seiner leidenschaftlichen Performance.
Natürlich wird es immer Fans geben, die bestimmte Klassiker vermissen, aber insgesamt ist MAYHEM mit „Daemonic Rites“ ein beeindruckendes Live-Best-Of gelungen, das die Bandbreite ihres Schaffens gekonnt in Szene setzt.