Marduk – Memento Mori

MARDUK – „Memento Mori“: Kriegerisches Black Metal-Epos

Marduk - Memento MoriIn den letzten Jahren schien es, als hätte das schwedische Black-Metal-Schlachtschiff MARDUK seine Releasewut etwas gebremst. Doch diese vermeintliche Ruhe betrifft lediglich die Veröffentlichungen, nicht jedoch die musikalische Intensität der Band um Bandchef und Gitarrist Morgan Håkansson. Im Mai gerieten sie jedoch erneut in den medialen Fokus, als Bassist Joel Lindholm im Vorfeld des finnischen Steelfests den Hitlergruß zeigte und sich damit aus der Band katapultierte. MARDUK reagierte prompt und distanzierte sich eindeutig von diesem Vorfall.

Ein neuer Blickwinkel: „Memento Mori“

Mit ihrem 15. Album, „Memento Mori“, schlagen MARDUK einen etwas ruhigeren Ton an, zumindest was die Kontroversen angeht. Abgesehen vom Veröffentlichungstag, der den Beginn des Zweiten Weltkrieges markiert, verzichtet die Band weitgehend auf provokative Anspielungen. Stattdessen präsentieren sie einen fast schon besonnenen Slogan: „Erinnere dich daran, dass du sterben musst“. Dieser Slogan greift ein mittelalterliches Konzept auf, das den Tod als großen Gleichmacher ansah, eine Thematik, die MARDUK auf ihrem neuen Album erkunden.

Klangliche Schlachtfelder

Musikalisch gibt es auf diesem Album einiges zu erleben. Die Platte beginnt mit dem Titeltrack, in dem Simon Schillings Drums wie ein Maschinengewehrfeuer hervortreten. Die Produktion, die Devo Andersson, der im Sommer auch den Bass für die anstehenden Live-Shows übernimmt, „Memento Mori“ verliehen hat, erzeugt den nebligen Schleier eines vom Krieg zermürbten Schlachtfeldes. Die Saiten sägen sich durch ein polterndes Drumgewitter, begleitet vom markanten Gesang von Mortuus, der in Bestform ist.

Temporeiche Angriffe und subtile Nuancen

Während das Album mit seinen ersten Tracks an die Geschwindigkeit der „Panzerdivision Marduk“ erinnert, nimmt es mit „Shovel Beats Sceptre“ etwas an Tempo heraus und betont den infernalischen Vibe charakteristischer Midtempo-Stücke von MARDUK. Doch auch in Hochgeschwindigkeit lohnt sich das genauere Hinhören. „Heart Of The Funeral“ bietet treibende Riffs, „Marching Bones“ punkt mit fiesen Vocalhöhepunkten, und der Abschluss „As We Are“ zeigt eine erhebende, aufrechte Haltung.

Black Metal in gewohnt hoher Qualität

„Memento Mori“ beweist, dass MARDUK trotz moderner Produktion ohne Garagensound und trotz ihrer Trademarks wie der Panzerdivision und ihrer Unabhängigkeit von einem Majorlabel immer noch hochwertigen Black Metal liefern können. Hier haben wir es mit einem skandinavischen Qualitätsgaranten zu tun, der mit starkem Songwriting überzeugt. Ein eindrucksvolles kriegerisches Black Metal-Epos.

 

Jetzt kaufen!