Wer auf Black Metal im Stil der Légions Noires steht, insbesondere Mütiilation, sollte sich unbedingt die gerade erst veröffentlichte EP „Imperial Twilight“ der deutschen Ein-Mann-Band Mogul Dracul anhören. Der Sound ist definitiv ähnlich und dürfte als Inspiration gedient haben. „Imperial Twilight“ ist bereits die zweite EP des Musikers aus Mecklenburg, der noch weitere Black-Metal-Projekte betreibt. Die Veröffentlichung umfasst sechs Stücke mit einer Spieldauer von etwas mehr als 27 Minuten und ist derzeit nur in digitaler Form erhältlich.
Schon nach wenigen Momenten fühle ich mich in die 90er Jahre zurückversetzt, als neben Skandinavien und Polen auch die französische Szene der Légions Noires existierte. Mütiilation war einer der Vertreter dieser losen Vereinigung und pflegte diesen Stil auch nach der Jahrtausendwende. Raue, ungeschliffene und disharmonische Klänge zeichnen auch den Stil von Mogul Dracul aus. Die Songs versprühen Melancholie, Trauer und Beklemmung. Doch die Stücke sind keineswegs statisch und überraschen durch ihre Dynamik. Meist bewegt man sich im mittleren Tempo, gelegentlich wird das Tempo gedrosselt, was meiner Meinung nach sehr gut zum Gesamtkonzept der Band passt und die bisweilen groteske und bizarre Atmosphäre verstärkt. Mogul Dracul ist definitiv keine Band für die Massen, allein schon die erwähnte Atmosphäre könnte manchem Gemüt schwer zu schaffen machen. Die Produktion trägt dazu bei, denn gerade durch ihre Einfachheit verströmt „Imperial Twilight“ eine große Authentizität. Mogul Dracul versteht es, seinen Songs diese ganz besondere Atmosphäre zu verleihen, und ehrlich gesagt, wer damit nichts anfangen kann, sollte einen Bogen um die Band machen. Die EP hat für mich keinen persönlichen Favoriten, aber „Imperial Twilight“ ist insgesamt ein starkes Werk, sofern man diese raue, ungestüme Art zu schätzen weiß. Man sollte die Band definitiv im Auge behalten.
Fazit: Mit ihrer zweiten EP „Imperial Twilight“ macht Mogul Dracul auf sich aufmerksam. Die EP ist roh, ungeschliffen und zugleich grotesk. Wer Bands wie Mütiilation mag, sollte Mogul Dracul auf jeden Fall antesten.