Dieser Kirchenbrand Artikel wurde ursprünglich von Andreas F. für „Time for Metal“ geschrieben und dort am 10.02.2021 veröffentlicht. Leider scheint man beim Verein „Time for Metal“ von Presse- und Meinungsfreiheit nicht viel zu halten, weshalb die journalistische Arbeit des Redakteurs Andreas F. keine Wertschätzung erfuhr und der Artikel beim Online Magazine des Vereins gelöscht wurde. Die Gründe hierfür sind uns nicht bekannt, es kann nur vermutet werden dass die Band Kirchenbrand für die Jungs und Mädels dieses Magazins einfach zu hart war.
Da die Einschränkung von Berichterstattung, Presse- und Meinungsfreiheit nicht hingenommen werden kann, haben wir uns dazu entschlossen diesen Artikel bei uns zu veröffentlichen. Der Redakteur Andreas F, ist hiermit ausdrücklich dazu eingeladen künftig für Black Metal Germania zu schreiben, damit er seine journalistische Arbeit ohne Einschränkungen fortsetzen kann.
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15 Jahre roher Black Metal voller Hass und Provokation – 15 Jahre Menschenhass
15 Jahre ist es mittlerweile her, seit im schönen Braunau in Österreich der Kirchenbrand (nicht zu verwechseln mit der seit 2003 mäßig aktiven Truppe aus dem Bayernland) entfachte und sich seitdem ausbreitet wie ein ekelhaft fieser Krebserreger. Damals, anno 2006, hatte Christcrusher nach vier Jahren und zwei veröffentlichten Alben keinen Bock mehr auf verweichlichten melodischen Black Metal mit englischsprachigen Texten. Kurzerhand wurden Thy Nemesis zu Grabe getragen und der Sänger und Gitarrist Christcrusher, der damals von der norwegischen Black Metal Szene fasziniert und inspiriert war, gründete das Zwei-Mann-Old-School-Projekt Kirchenbrand, gemeinsam mit Drummer Percht, um wesentlich härtere und brutalere Sounds nach den großen Vorbildern Burzum, Emperor, 1349, Ragnarok, Dissection, Thy Serpent, Immortal oder Satyricon zu produzieren.
Zwei Jahre gingen ins Land, bis es dann zum ersten Mal lichterloh brennen sollte und das lang erwartete Debütalbum Abgründe (2008) über das deutsche Label Nordsturm Productions veröffentlicht wurde. Thy Nemesis waren endgültig tot und der Schnitt, der hier gemacht wurde, konnte krasser nicht sein. Die acht Songs von Abgründe waren brutal, böse, hässlich und völlig kompromisslos. Weit entfernt von Perfektion, jedoch mit hohem Wiedererkennungswert, wurde nach nordischem Vorbild geknüppelt auf Teufel komm raus. Thematisch und mit polarisierenden Texten im Stile alter Eisregen-Scheiben war man breit aufgestellt, bei Suizid, Kannibalismus, Krieg, Kirche, Satan, Syphilis bis hin zu Nekrophilie und Misanthropie war für jedes Schwarzwurzel-Gewächs etwas dabei. 2012 wurde Abgründe erwartungsgemäß von der BPjM in Deutschland als strafrechtlich relevantes Album auf der Liste B indiziert und galt als beschlagnahmt.
Bereits zwei Jahre später verbreiteten Kirchenbrand erneut ihre morbiden Stimmungen in Form des Zweitlings Krankheit Mensch (2010), welches erneut über Nordsturm Productions (in Zusammenarbeit mit Terror Records, Anmerkung der Redaktion) auf die Menschheit losgelassen wurde. Das Konzept des Erstlings wurde hier nahtlos fortgeführt, man frönte dem bestialischen, misanthropischen Black Metal aus den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele. Leider liebäugelte man thematisch und textlich wieder zu sehr mit den Thüringern Eisregen, anstatt einen deutlichen Schritt in die Eigenständigkeit zu machen. Jedoch handelte es sich nicht um ein dämliches Black Metal-Image des Ösis, sondern um Überzeugung, denn nichts verabscheute Christcrusher mehr als die eigene Spezies Mensch. Auch das Cover-Artwork, auf dem das Feuer-Burlesque-Starlet Xarah von den Vielenregen mit Piraten-Augenklappe und im Latex-Outfit thronte, war diesmal ein Griff ins Klo und so gar nicht Old School. Titten kommen halt nicht immer gut!
Ein weiterer Erguss aus menschenverachtendem Black Metal erfolgte bereits nach einem weiteren Jahr, Abgang erschien 2011 über Terror Records. Der Albumtitel war fast wörtlich zu nehmen, denn nicht nur Drummer Percht war mittlerweile abgewandert und Kirchenbrand zu einem One-Man-Project geschrumpft, bei dem Christcrusher nun alle Instrumente einspielte, sondern es sollte zunächst einmal auch der letzte Großbrand des Österreichers bleiben, denn die Zukunft des Projektes schien nach der Indizierung mehr als ungewiss. Auch mit dem Thema Religion und Kirche wurde auf Abgang endgültig abgeschlossen, da ihm das 08/15-Satanszeug plötzlich als zu billig erschien. Kirchenbrand galten offiziell als aufgelöst und Christcrusher gründete 2012 das Ambient Black Metal One-Man-Project Schädelberg, mit dem er bis heute drei Alben [tatsächlich gibt es nur 2 Alben und eine Split – Anmerkung der Redaktion] veröffentlichte, zuletzt in 2020 Alles Geht Zugrunde.
Ganze sechs Jahre blieb es ruhig um das äußerst umstrittene Projekt Kirchenbrand, dann veröffentlichte Terror Records 2017 eine Box mit den Alben Krankheit Mensch und Abgang erneut. Im gleichen Jahr folgte die EP Hundefutter mit den zwei neuen/alten Songs Hundefutter und Ich Bremse Nur Für Tiere von vor der Auflösung. 2018 meldeten sich Kirchenbrand dann tatsächlich zurück und über Terror Records erschien Gegenkultur. Wer nun erhofft hatte, dass Christcrusher sich in den vergangenen Jahren vielleicht neu erfunden und die Liebe zur Spezies Mensch wiederentdeckt hat, wurde bitter enttäuscht, denn nach wenigen Augenblicken Gegenkultur schlug dem Hörer in Widerliche Welt die gewohnte Portion Hass und Misanthropie entgegen und Christcrusher rechnete im weiteren Verlauf ab, mit all seinen Hatern und ehemaligen Wegbegleitern und auch dem Großteil der Menschheit.
2019 erschienen nicht nur die beiden EPs Liebesgrüße Aus Braunau und Kein Herz Für Menschen, sondern mit Antihumanismus auch das fünfte Album und ein weiterer Faustfick voll in die Fresse aller Neider. Der österreichische Rambo und Einzelkämpfer tischte die gewohnte Kost aus Hass und Provokation und Proberaum-Sound auf und schiss auf jeden und alles. Und auch im Coronajahr 2020 meldete sich die Streitaxt in der Fresse aller Feingeister zurück und der Totenacker (EP) spuckte neue kranke Klänge aus. Doch damit nicht genug, wer den Böhse Onkelz schon nicht auf den Pelz schauen konnte, der wird sich in diesem Leben auch nicht mehr mit Kirchenbrand anfreunden können, denn dieser brachte nun auf Böser Onkel (EP, 2020) Street Rock der 1980er-Jahre mit räudigem Black Metal unter einen Hut und hauchte den Songs Stunde Des Siegers und Nekrophil der Frankfurter neues Leben ein. Zwei Bands-zwei Pickel in die Fresse der Gutbürger …, Gehasst, verdammt, vergöttert! Genau wie die Frankfurter in ihren frühen Tagen trägt auch der Onkel aus Braunau viel Hass in sich, welchen er förmlich aufsaugt und wieder auskotzt.
2021 feiert der Kotzbrocken vom Inn unter dem Motto 15 Jahre Menschenhass Jubiläum und das erfordert natürlich neue hasserfüllte Sounds. Einen ersten Song präsentierte das One-Man-Project am vergangenen Montag und präsentiert sich in Wolf Unter Schafen gewohntermaßen als Made der Menschheit. Doch hört selbst:
https://www.facebook.com/Kirchenbrand/videos/1549707611887017
Kirchenbrand Tonträger gibt es unter: https://www.kirchenbrand.de
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