Rezension: Kirchenbrand – „Gegenkultur“

Kirchenbrand – „Gegenkultur“ (Terror Records 2018)

Bald nun erblickt das neue Kirchenbrand Album „Antihumanismus“ das Licht der Welt. Leider ist das im letzten Jahr erschiene Album „Gegenkultur“ an mir völlig vorbeigegangen, Zeit also um sich das Album mal intensiver zu Gemüte zu führen. Wie bereits erwähnt ist „Gegenkultur“ letztes Jahr erschienen und umfasst insgesamt 8 Songs und die Spieldauer liegt um die 40 Minuten. Wer die Band bereits kennt wird nicht sonderlich überrascht sein, da Christchrusher den von ihm eingeschlagenen Weg auch auf „Gegenkultur“ fortsetzt. Kirchenbrand ist weiterhin nonkonformer BM. Terror Records ließ sich nicht lumpen und spendierte der Veröffentlichung neben unterschiedlichen CD Versionen auch eine Vinyl Version, welche Sammler frohlocken lässt.

Bereits nach wenigen Augenblicken umfängt den Hörer Hass und Misanthropie, die hin und wieder an Eisregen erinnert, wobei die Thüringer bei weitem nicht so hasserfüllt klingen. Christcrusher rechnet auf dem Album ab mit Hatern und Bashern aber auch mit dem Großteil der Menschheit. Musikalisch setzt Christcrusher auf seine bewährten Merkmale. Rauer Gitarrensound und der markante Gesang prägen die Stücke. Keines der Stücke hebt sich jetzt besonders ab, vielmehr verbreitet das Album als Ganzes seinen Charme, welchem man sich nur schwer zu entziehen vermag. Die Produktion ist druckvoll und die Stücke sind in ihren Strukturen wie Riffing und Tempo variable. „Rigor Mortis“ klingt nach einem Eisregen Song, denn sein mittleres Tempo und die eingängige Melodie fräsen sich tief in die Gehörgänge. Ein weiteres Merkmal sind verständlichen Texte, welche sehr viel zur Atmosphäre bei tragen. Natürlich wird Kirchenbrand nie die Band für die Massen sein, was Christcrusher aber auch am Arsch vorbei gehen dürfte. Songtitel wie „Lästerzungen“ zeigen deutlich aus welchem Holz Kirchenbrand gestrickt ist, nämlich kompromisslos und vor allem zu jeder Zeit ehrlich. Wer schon die vorherigen Veröffentlichungen kennt, hat eh bereits zugeschlagen und sich „Gegenkultur“ in welcher Variante auch immer gesichert. Alle Hater sollten wenigstens mal ein Ohr riskieren. Ich kann es kaum noch erwarten, bis das neue Album „Antihumanismus“ das Licht der Welt erblickt.

Fazit:
Das mittlerweile 4. Album von Kirchenbrand weiß zu überzeugen, auch wenn viele dies bestimmt anders sehen. Christcrusher versteht sein Handwerk und rechnet auf „Gegenkultur“ mit seinen Kritikern und ehemaligen Weggefährten gnadenlos ab. Kirchenbrand zählt in vielerlei Hinsicht zu den eigenständigsten Bands innerhalb der BM Szene. „Gegenkultur“ ist dunkelste Misanthropie ohne Kompromisse und großen Firlefanz.

Trackliste:
1. Widerliche Welt
2. Gegenkultur
3. Rigor Mortis
4. Willkommen Wolf
5. Lästerzungen
6. 45er Gehirnchirurgie
7. Tot sein
8. Das letzte Gefecht

Lineup:
Christcrusher: Alle Instrumente & Vocals

Bewertung: 5,5/6

Label: https://www.terror-records.com/
@ Mjöllnir 2019

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Erstveröffentlichung der Tonträgerbesprechung erfolgte beim Black Info Telegram Kanal. Der Kanal des Black Circle HMC